Dresdner Mahndepots – KUNSTPLAN

SÄCHSISCHE ZEITUNG, DIENSTAG, 13. FEBRUAR 2001

SÄCHSISCHE ZEITUNG, DIENSTAG, 13. FEBRUAR 2001

Dresden gedenkt der Zerstörung vor 56 Jahren

Die Dresdner werden heute in zahlreichen Veranstaltungen an die Zerstörung der Stadt vor 56 Jahren erinnert. Angesichts verschiedener Versuche, diesen Gedenktag zu stören oder Sinn entstellt zu vereinnahmen, ruft Oberbürgermeister Herbert Wagner die Bürger auf: „Alle Dresdner sollen zusammenstehen „wenn es irgendwelche Kräfte versuchten und immer wieder versuchen, uns diesen Tag, unser Gedenken und unsere Trauer zu stören.“

Wagner lädt für 11 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger zur traditionellen Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof ein.

Für 14 Uhr hat das FrauenStadtArchiv ehemalige Trümmerfrauen in ihr Domizil in die Hechtstraße 32 zum Gespräch eingeladen. Unter anderem steht auch eine Lesung von Aini Teufel auf dem Programm. Interessierte Teilnehmer werden gebeten, sich unter der Telefon-Nummer 0351/810486 anzumelden.

Von 15 bis 22 Uhr können die Dresdner sich zu „Gesprächen und Begegnungen vor der Frauenkirche treffen. Hier stehen Zelte zur Verfügung. In einem Zelt finden Interviews mit Zeitzeugen statt, in einem weiteren laufen Filme über die Zerstörung Dresdens und den Neuanfang. Auch Kerzen können in einem Zelt erworben und zum Zeichen der Mahnung und Erinnerung am Bauzaun der Frauenkirche abgestellt werden.
Die Unterkirche öffnet von 22 bis 3 Uhr wieder zur „Nacht der Stille“ ihre Türen.

Das Ökumenische Informations-Zentrum lädt für 19.30 Uhr an die Südseite des Altmarktes ein. Der Altmarkt ist der Ort, an dem viele der zum Teil nicht identifizierten Opfer der Bombennächte eingeäschert wurden. Besondrs an sie soll vor der Kreuzkirche gedacht werden.

Ebenfalls um 19.30 Uhr beginnt das 5. Außerordentliche Konzert der Dresdner Philharmonie zum Gedenktag im Festsaal des Kulturpalastes.

Giuseppe Sinopoli dirigiert das 6. Sinfoniekonzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens ab 20 Uhr in der Semperoper. Es erklingt die Messa di Requiem für Soli, Chor und Orchester von Giuseppe Verdi.

Traditionell lädt der Stadtökumenekreis zum ökumenischen Gottesdienst ein. Er findet in diesem Jahr am 20.30 Uhr in der Kathedrale statt. Die Predigt hält Frauenkirchenpfarrer Stephan Fritz. Es ist zu einem Brauch geworden, dass die Dresdner anschließend zur Baustelle der Frauenkirche gehen und dort eine Kerze aufstellen. Im Gedenken an die Toten läuten von 21.45 bis 22 Uhr die Glocken.