Dresdner Mahndepots – KUNSTPLAN

SÄCHSISCHE ZEITUNG, DONNERSTAG, 5. FEBRUAR 2004

Sächsische Zeitung, Donnerstag, 5. Februar 2004

Erfahrung mit Gänsehaut
Schüler im Gespräch mit Augenzeugen des Angriffs

„Mir kamen fast die Tränen.“ Nadine Berndt geht in die elfte Klasse am Gymnasium Klotzsche und war gestern Nachmittag eine von nur neun Schülern im Stadtarchiv. Das hatte zum Gespräch mit Augenzeugen des Bombardements auf Dresden eingeladen. „Wenn man die Menschen sieht, die den Angriff am 13. Februar 1945 überlebt haben, ist das viel eindringlicher, als wenn man nur darüber liest“, sagt die Schülerin. Sie hat bei den Schilderungen der Beteiligten eine Gänsehaut bekommen. „Ich frage mich, wie sie in der Lage waren, danach ein normales Leben zu führen.“ Bei der Gedenkveranstaltung stellte die Initiative Kunstplan außerdem den 59. Ort vor, den sie als Mahndepot am 13. Februar markieren will. Mit der Versenkung einer Edelstahlhülse auf der Pfotenhauer Straße 90 soll der Bombardierung der Frauenklinik gedacht werden. Dort starben während des ersten nächtlichen Angriffs auf die Stadt viele Frauen in verschütteten Kellerräumen. Mehr als 70 Neugeborene konnten jedoch rechtzeitig mit Lastwagen weggebracht und dadurch gerettet werden. (SZ/cs)