Dresdner Mahndepots – KUNSTPLAN

ORT 68: Uhlandstraße 33

In der zweiten Etage des Wohnhauses Uhlandstraße 33 wohnten seit 1925 Johanna und Richard Teichgräber mit ihrem Sohn.

Richard Teichgräber war bis zur Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten Bezirksleiter des Deutschen Metallarbeiterverbandes gewesen; danach organisierte er den Widerstand der Metallarbeiter gegen die Nazidiktatur. Er wurde am 15. Dezember 1934 in seiner Wohnung verhaftet. Ein Jahr später, am 23. Dezember 1935, entließ man ihn aus der Haft. Die Rückkehr zu seiner Familie währte jedoch nur zwei Wochen: Am 7. Januar 1936 erneut in seiner Wohnung verhaftet, wurde Richard Teichgräber zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Bis September 1938 war er in Zwickau inhaftiert. Nach Verbüßung der Strafe wurde er ohne weitere Anklage in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert, von dort im Januar 1944 in das Konzentrationslager Lublin, im Juli 1944 nach Auschwitz und dann nach Mauthausen gebracht, wo er völlig entkräftet ankam.

Während der Luftangriffe in der Nacht des 13. Februar 1945 brannte das Dresdner Wohnhaus in der Uhlandstraße vollständig aus. Johanna Teichgräber konnte sich und ihren Sohn retten. Während Frau und Kind ohne jede Habe aus der Stadt flüchteten, wurde Richard Teichgräber von Mauthausen aus zum Marsch in das 80 Kilometer entfernte Außenlager Melk gezwungen. Am Morgen des 25. Februar 1945 starb er dort.

Markiert am 27. Januar 2014, 11:30 Uhr