Am 15. Februar 1945 lief der damals 14-jährige Götz Bergander durch das zerstörte Dresdner Stadtzentrum:
»Ich wollte wissen, was aus Klassenkameraden geworden war, die in der Nähe des Hauptbahnhofes wohnten und wie es im Bahnhof selbst aussah, in dem ich in den letzten Wochen so oft zur ‚Flüchtlingsbetreuung‘ eingesetzt war.
Auf dem Weg dorthin entdeckte ich nur wenige Tote. … In der Bismarckstraße aber, unter der Gütergleisrampe des Hauptbahnhofs, waren die Leichen aufgeschichtet. Ordentlich, Leib für Leib, lagen sie da, fertig zum Abtransport. Leichen jedes Alters und in jedem nur denkbaren Zustand. Nackt und bekleidet, verkrampft und gestreckt, blutverkrustet und fleckenlos, verstümmelt und äußerlich unverletzt. Kinder, die weniger Platz brauchten, zwischen die Erwachsenen gezwängt. … Ein wahnwitziges Monument, eine lange Barrikade.«
Markiert 2001