Ab dem Sommer 1944 nutze die Wehrmacht das Gebäude des Dresdner Vitzthum-Gymnasiums, Dippoldiswaldaer Gasse 9, als Reservelazarett. Hier musste sich Herr E. im Januar 1945 nach mehrfachen Verwundungen einer Operation unterziehen. Als am Abend des 13. Februar 1945 Fliegeralarm ausgelöst wurde, transportierte man die Verwundeten des Lazaretts in die Keller des Schulhauses. Von den Nachbargebäuden drohten Brände auf das noch unversehrte Gebäude überzugreifen.
Während der Löscharbeiten begann ein zweiter Luftangriff. Die Schule wurde mehrfach getroffen. Es gelang Herrn E., den Keller zu verlassen. »Auf der Straße wirbelte ein orkanartiger Feuersturm brennendes Holz und Papier, lodernde Äste und Stoffe, ja selbst Menschen durch die Luft. Auf allen Vieren kriechend erreichte ich die andere Straßenseite.« Nach Stunden legte sich der Feuersturm so weit, dass die Flucht aus dem Stadtzentrum auf die Neustädter Elbseite möglich wurde. »Der Weg bis dorthin war grauenvoll, Tote überall, Verletzte wimmerten um Hilfe, noch qualmende und brennende Häuser, Bombentrichter – teils mit Wasser gefüllt – , zerfetzte Straßenbahnoberleitungen, ausgebrannte Straßenbahnwagen, zersplitterte Bäume, zerstreuter Hausrat.«
Markiert 2001