In der Verantwortung des Stadtgartenamtes traf die Stadtverwaltung seit mindestens 1939 umfangreiche Vorkehrungen für die Bergung und Bestattung von Luftkriegsopfern. Dazu wurde die Funktion eines »Leiters der Bestattungsmaßnahmen« geschaffen, den Dienstreisen u.a. nach Berlin, München und Leipzig führten, um die dortigen Luftkriegserfahrungen auszuwerten.
Im Gelände der Stadtgärtnerei, Tatzberg 6, lagerte seit 1942 ein Teil der für die Bestattungsaufgaben notwendigen Gerätschaften und Materialien, darunter ein großer Vorrat Chlorkalk. Die Stadtgärtnerei war gleichzeitig Standort des städtischen Bestattungskommandos I für die Bergung von Luftkriegsopfern. Die in die insgesamt sieben Kommandos verpflichteten fast 200 Männer hatten sich nach »Luftangriffen mit Bombenabwurf« auf den zugewiesenen Standorten einzufinden und dort die Weisungen des städtischen Einsatzstabes entgegenzunehmen.
Nach den Luftangriffen im Oktober 1944 und Januar 1945 funktionierte die Arbeit der Bestattungskommandos planmäßig. Die Februar-Luftangriffe jedoch zerschlugen die personelle und technische Basis der städtischen Einsatzkräfte.
Markiert 2001