Im Jahr 1943 richtete die Dresdner Stadtverwaltung ein Bauamt für Luftschutz ein. Die akute Gefährdung der Stadt durch Luftangriffe war offenkundig. Die Möglichkeiten des Bauamtes, den bis dahin gravierend vernachlässigten baulichen Luftschutz zu verbessern, erwiesen sich als gering. Für Bunkerbauten, für die Einrichtung sicherer öffentlicher Luftschutzräume mit ausreichender Kapazität war es zu spät. So wurde improvisiert: An mehreren Stellen im Stadtgebiet entstanden Splitterschutzgräben. Dies waren durch Erdaufschüttungen geschützte, überdachte schmale Gräben mit Sitzplätzen auf beiden Seiten eines Ganges. Einem Sprengbombentreffer hielten sie nicht stand, schützten jedoch vor Brandbomben, Bombensplittern oder Trümmerteilen.
Unmittelbar neben dem Nymphenbrunnen auf dem Moltkeplatz wurde etwa 1944 ein solcher Luftschutzgraben errichtet. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 flüchteten Bewohner der umliegenden Häuser in den Graben. Im Feuersturm dieser Nacht starben auf dem Platz Dutzende Menschen, deren verstümmelte Leichen in einer Serie Fotografien dokumentiert sind.
Markiert 2001