Am 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes in Europa, wurde ORT 69 in der Hellerhofstraße 35 markiert. Das Mahndepot erinnert an den 18-jährigen Wiener Friseurlehrling Johann Stefka, der am 23. März 1945 im Hof der Dresdner SS-Pionierkaserne wegen Fahnenflucht erschossen wurde. Im Schießstand der weitläufigen Kasernenanlage wurden bis wenige Tage vor der deutschen Kapitulation Todesurteile des Dresdner SS- und Polizeigerichts vollstreckt. Mit der Depotsetzung beteiligen sich KUNSTPLAN und die IG 13. Februar 1945 an der Initiative »8. Mai in Dresden«, mit der verschiedene Dresdner Gruppen dieses Erinnerungsdatum stärker in der Stadtöffentlichkeit positionieren möchten. In ihrer Erklärung heißt es unter anderem: »Das Datum 8. Mai gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam an Leid und geschichtliche Verantwortung zu erinnern. Es ist gleichzeitig eine Gelegenheit, sieben Jahrzehnte Frieden für unsere Stadt zu feiern – und damit eine zivilisatorische Leistung zu würdigen, deren Wert auch in unserer Gegenwart bewusst sein sollte.« Mit einem solchen Besuchersturm bei der Legung des Mahndepots wurde nicht gerechnet: über 100 Interessierte der nahegelegenen Ausbildungsstätten nahmen an dieser kleinen Zeremonie bei. Auf dem Gelände der ehemaligen SS-Pionierkaserne befinden sich heute das Berufsbildungswerk Dresden und das BSZ für Technik und Wirtschaft.