In den Kellerräumen der Jungenberufsschule »Hermann Göring«, Melanchthonstraße 9, richtete das städtische Luftschutzamt bereits vor 1941 eine Rettungsstelle zur Betreuung von Verletzten nach Luftangriffen ein. In der Regel war jedem Luftschutzrevier der Stadt eine solche Rettungsstelle zugeordnet. Bei der drückenden Raumnot während der Kriegsjahre standen dafür ausschließlich Räume in Schulen zur Verfügung, an die viele konkurrierende Anforderungen gestellt wurden. Das hatte gelegentliche Ortswechsel der Rettungsstellen und Mehrfachzuordnungen zu den Revieren zur Folge. Die Rettungsstelle in der Melanchthonstraße war so für die Verletzten der Reviere 17 und 18 gleichzeitig und damit sowohl für die Innere als auch die Äußere Neustadt zuständig.
Für den Betrieb der Rettungsstellen zeichnete der Luftschutzsanitätsdienst verantwortlich. Jeweils ein in der Nähe wohnender Arzt wurde zur Leitung verpflichtet, unterstützt durch zu-meist etwas mehr als 10 Schwestern und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. Die Einrichtung in den ungeheizten Kellerräumen blieb spartanisch.
In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 konnten in der unzerstörten Rettungsstelle in der Melanchthonstraße mehrere teils schwer Verletzte behandelt werden.
Markiert 2001